[ Impuls aus der Natur vom 12.11.2021 ]
Es war einmal ... das musste ich letzte Woche bitterlich erfahren, als ich statt der Waldlounge, die ich vor drei Jahren im Wald aufgebaut habe, seitdem pflegte und mich um den Platz kümmerte, nur noch plattgewalztes, aufgewühltes Erdreich vorfand. Den Waldarbeitern war sie im Weg und so haben sie diese einfach - mir nichts, dir nichts - dem Erdboden gleichgemacht.
Das war um so bitterer, weil wir das Waldsofa erst zwei Wochen vorher einen ganzen Tag lang wieder komplett erneuert und saniert hatten (nachdem es nun schon zum dritten Mal von einer umgefallenen Fichte begraben und sehr lädiert war).
Mir schien fast, als hätte ich mit meinem Post von letzter Woche zur Eibe diese Geister gerufen ... denn das hat mich innerlich schier vergiftet - wie grobschlächtig und unachtsam andere Menschen mit etwas umgehen, was ich nun drei Jahre lang sorgsam "gehütet" habe. Dieses Ereignis wirkt nach wie vor in meinem Leben nach ... und hat mir deutlich vor Augen geführt, dass etwas, dem ich Wichtigkeit und Beachtung schenke, für andere einfach Luft, mühsam und im Weg sein kann.
Wie habe ich losgelassen? Ich habe mich entgiftet, indem ich meiner Wut und Trauer mit einen wutentbrannten Schrei aus voller Kehle und vielen, vielen Tränen freien Lauf gelassen habe. Das hat befreit.
Was habe ich gewonnen durchs Loslassen? Frei zu werden von einer Verbitterung, die mich sonst nur von innen heraus vergiftet hätte. An der Tatsache selbst hätte es ja nichts geändert, wenn ich die Wut weiter in mich hinein gefressen hätte. Frei zu werden für neue Wege und neue Orte - dieser Platz ist für mich nämlich jetzt verwüstet und bietet mir keine Heimat mehr. Gewonnen habe ich auch die Erkenntnis, dass die Verbundenheit trotz allem bleibt. So viele schöne Momente habe ich allein und wir als Familie an diesem Platz erlebt, habe Biophilia-Verbindung wirken lassen, Dank-Rituale zelebriert, wir haben Fondue über dem Feuer gekocht und Osternestchen gesucht. Ich habe mir diesen Platz "vertraut gemacht" und bleibe damit (unterirdisch) verbunden. Trotz allem!
Der Herbst steht wie keine andere Jahreszeit für das Thema "Loslassen". Was möchtest du gerade loslassen?
Was gewinnst du, wenn du dieses "Etwas" aus deinem Leben entlässt?
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