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Coeurage, Vera …

Ohne dieses Wort auch nur gekannt zu haben, hat es mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Ich war immer der «andersartige», so-called Paradiesvogel in unserer Familie. Mut hat das zwar erstmal nicht gebraucht ... schliesslich war ich einfach so. Aber auch dann meiner Herzensstimme zu folgen, wenn die Entscheidung für eine Wegabzweigung nicht dem entsprach, was der Verstand (oder mein Umfeld) mir als logisch und sinnvoll verkaufen wollte, DAS hat immer Mut gebraucht.

Wie die Entscheidung eine Auszeit in Form eines Freiwilligendiensts in Ecuador einzulegen kurz bevor ich mein Studium beendet hatte ... weil ich nach einer für mich «weltumstürzenden» Trennung genau in dem Moment weg vom Alltag musste – und nicht erst 6 Monate später.

Ebenso wie die Entscheidung, meinen sicheren Hafen in Freiburg/Breisgau aufzugeben und statt eines Jobs ein halbes Jahr in Chile mobil-flexibel studierend unterwegs zu sein und dann ein halbes Jahr Australien in Form von Wwoofing (Working on organic farms) und Work & Travel zu erkunden.

Oder sich freiwillig im Rahmen eines 3-jährigen Einsatzes der personellen Entwicklungszusammenarbeit nach Honduras zu begeben - wohlwissend um das (traurige) Statistik-Leadership dieses «Landes mit der höchsten Mordrate weltweit». Und dann gar noch ein Kind dort zu gebären. Was by-the-way beides weitaus «dramatischer» klingt als es tatsächlich vor Ort war und P.S.: eine der eindrücklichsten und prägensten Zeiten meines bisherigen Lebens war. Eine Erfahrung, die mir einmal mehr vor Augen geführt hat, dass das, was «hier als usual gilt» woanders ganz anders gehandhabt wird. Und die unterschiedlichen Sicht-, Denk- und Handlungsweisen gleichwohl ihren Sinn und ihre Berechtigung haben.

 

Rückblickend waren es genau diese Entscheidungen, die Transformation und tiefgreifende Persönlichkeits-Weiterentwicklungen ausgelöst haben. Die Entscheidungen, die ich aus dem Herz heraus getroffen habe ... der Mitte zwischen Kopf und Bauch. 

 

 

Der Ganz Normale Glücks-Sinn …

 

Nein, ich war nie am Rande eines Burnouts, habe nie mit tiefen Depressionen oder Selbstmordgedanken gekämpft oder habe nach einer harten Karriere, für die alles andere liegen geblieben ist, die Notbremse gezogen. Denn irgendwie scheint mir eine Art «Glücks-Sinn» in die Wiege gelegt zu sein. Ich habe mich selten an dem orientiert «was man/frau so macht - nur weil man/frau das so macht», ich war nicht aus auf «Erfolg um jeden Preis» und der rote Karriere-Faden für den Lebenslauf war mir nie wichtig ... schlicht und einfach, weil ich mein Leben tatsächlich schon von klein auf intuitiv auf Träume, Visionen, Leben im Hier & Jetzt und Glücklich Sein ausgerichtet habe, statt auf Statussymbole, Karriere um des Ansehen Willens und Scheinleben statt Sein. Das Schöne, Sinnliche, Sinnhafte & Wertvolle in der Welt und in den Menschen hat mich schon immer fasziniert und angezogen. Insofern also auch nicht weiter verwunderlich, dass ich auf zweitem Bildungsweg zur positiven Psychologie gefunden habe und nun dieses Glücks-Gen & meinen Sinn für Stärkenorientierung als Stärken-Mentorin mit Wild Women auslebe.

 

Weil ich oft recht konsequent und stringent meiner «inneren Stimme« gefolgt bin, hat mir das in meiner Kindheit des Öfteren den Vorwurf der «Ego-Zentriertheit», genauer gesagt: des «Egoistisch Seins» eingebracht. Dieser Glaubenssatz hat sich bei mir in mein Unterbewusstsein eingebrannt und ich hatte (und habe wohl auch immer noch manchmal unbewusst) daran zu knabbern. Bis mir bewusst wurde, dass ich bereits als Kind das «Pay-Yourself-First-Prinzip» internalisiert hatte und irgendwie unbewusst gespürt haben muss, dass ich nur dann auch «Gemein-Sinnig» sein kann und Gemeinschaft leben, wenn ich mit mir selbst verbunden und geerdet bin. Eigentlich hätte das auch mein Umfeld wahrnehmen können – denn immer dann, wenn ich nicht in Balance mit mir selbst bin, reagiere ich sehr schnell genervt, impulsiv und mehr gemein denn Gemeinsinnig.
Ein «WIR» zu kultivieren und für andere Da-Sein zu können, funktioniert bei mir nur, wenn ich genügend Freiraum und Ich-Zeit habe, genügend Ego-Raum und Momente, myself an die erste Stelle zu setzen. Genau diesen Mut zur Selbstfürsorge möchte ich auch anderen mit auf den Weg geben.

 

Für mich ist die Frage zentral «Wenn du dich morgen von der Welt verabschieden müsstest, könntest du dann in Frieden gehen oder würdest du bereuen, etwas getan oder nicht getan zu haben?»
Nicht immer können wir all das tun, was wir wollen, ganz klar. Aber eine ausgewogene Life-Balance, die das integriert, was einem wichtig ist und was für einen persönlich zu einem erfüllten Leben immer irgendwie dazu gehört, hilft dafür allemal.
Für mich gehört zu einer erfüllten Lifebalance beispielsweise unabdingbar dazu ...

 

In, Um und um die Natur herum sein …

 

Wer auf einem 1'000 Seelen-Dorf aufwächst, in dem sage und schreibe nur dreimal täglich ein Bus in die nächste Kleinstadt fährt, kommt gar nicht darum herum, sich mit dem Naturleben zu beschäftigen. Ich bin aufgewachsen mit Hühnern hinterm Haus, habe Froschleich gesammelt und (psst... heimlich) in den Teich meiner Eltern ausgesetzt. Logischerweise habe ich Hexensuppen aus Pflanzen gekocht, bin den Dorfbach hinaufgewatet, habe mit aller Vorliebe im Dreck gebuddelt und bin auf Bäume geklettert.

 

Obwohl ich eher in einem christlichen Kontext aufgewachsen bin, haben mich seit meiner Jugend Schamanismus und Naturspiritualität, das Weltbild und die naturverbundene Haltung indigener Kulturen (insbesondere der Aboriginal People), Indianische Traditionen, Rituale, Schwitzhütten und alltagsbezogene Mystik fasziniert. Mich hat es immer zu anderen Kulturen gezogen, bis ich durch meine Reisen und Auslandslebenszeiten entdeckt habe, wie Natur-Heimatbezogen ich im Grunde genommen bin, was wir nicht alles Wunderbares direkt vor der Haustür haben ... die wechselnden Jahreszeiten, die verschiedenen Elemente, das Grün und die Pflanzen hier vor Ort, die Traditionen & Rituale unserer Kultur. Das sind unsere heimischen Wurzeln. So bin ich von Miss Global@home zu Miss Local@Switzerland mutiert (für mich mit deutschen Wurzeln ja immer noch anders-Land-ig).

 

Nach wie vor brauche ich das Draussen-Herumstreifen und Unterwegs-Sein in der Natur, um in Balance zu bleiben. Natur dient mir als Erholungsort, als Ort, wo ich einfach abschalten kann – weg von Zeit und Leistungsdruck (Being-away). Sie ist mir Inspirationsquelle für Ideen, Spiegel und Mentor auf meine Fragen.

Das hat sich nochmal verstärkt durch meine Natur-Weiterbildungen. Nach der Devise «Go Wild» bin ich im Rahmen von  Wildnispädagogik & Naturcoaching explizit in die Wälder gegangen, um daraus mit noch tieferer Verbindung zur Natur und den uns umgebenden Kraftquellen hervorzugehe.

 

Daraus ist auch Happy by Nature entstanden ... denn diesen Zugang und die Kraftquelle, die durch Naturverbindung sprudelt, möchte ich gerne auch dir/euch (weiter) öffnen.

​Heldinnenkraft Let it Shine ...

Als weibliches Wesen geboren, als Mädchen aufgewachsen, Frau geworden, Schwester, Freundin, Partnerin, Berufstätige, Mutter, Caretakerin, Gründerin, Polyjobberin, Ehrenamtlich Engagierte. So viele «Rollenhüte», wie ich aufhabe, so viele Eigenschaften, die mich als Person und Mensch ausmachen – so viele verschiedenen Facetten und Personas leben auch in mir drin. Mal bin ich neugierig und spielerisch unterwegs, mal pflichtbewusst und verantwortungsvoll. Mal fühle ich mich als Diva, mal als Shouting-Out-Loud-Rebellin. Mal liebe ich es mit allen und jede:r zu quatschen, mal brauche ich einfach nur Rückzug und Zeit für mich. So vielschichtig und facettenreich wie wir sind, so eindimensional betrachtet werden wir oft (je nach Rolle, in der wir gerade stecken). Ich möchte mich aber als lebendig erleben, leidenschaftlich leben und den vielen, die in mir stecken, immer mal wieder Raum geben. Denn, erst wenn ich Viele sein darf, kann ich auch meine Leuchtkraft entfalten.
Sich seiner eigenen Leuchtkraft, seines Selbst-WERTS und seiner Einzigartigkeit & Uniqueness bewusst zu werden, ist etwas ganz wertvolles und wichtiges, um ein erfülltes Leben zu führen und sein Leben nicht von den Erwartungen anderer bestimmen zu lassen.
Frauen spielen in dieser Hinsicht für mich eine besondere Rolle: In einer Gesellschaft, die Jahrtausendelang vom Patriarchat geprägt wurde, braucht es meiner Meinung nach eine Re-Balance Fe-Male – eine Ausbalancierung von Möglichkeiten und gleichem Standing für alle. Weil diese Re-Balance sich aber nicht einfach mal über Nacht von selbst einstellen wird, liegen mir auch die Aktivitäten rund um
Wild Women besonders am Herzen. Denn Frauen, die sich ihrer Kraft bewusst sind, diese authentisch leben und sich zugestehen, diese auch strahlen zu lassen, können das Gesicht der Welt verändern!

Die Bitteren Tropfen ...

Glückliche Kindheit, klassisches Mittelstandskind mit all den Privilegien, die das mit sich bringt, kein Karriereschaden oder Burnout während des Berufswegs ... also einmal happy – rundum happy? Naja, wer mit dem Prinzip der Held:innen-Reise vertraut ist, weiss sehr wohl, dass da immer irgendwelche Steine rumliegen, die entweder aus dem Weg gerollt werden müssen oder den Berg hinaufgetragen werden sollen, nur um dann gleich wieder runterzukommen (Sisyphus lässt grüssen). Bei mir gab es zwei so richtig einschneidende Erfahrungen in meinem Leben:

 

Zum einen, als mit 23 Jahren für mich die Welt untergegangen ist durch eine Trennung im Privaten. Ausgelöst hat das dann letztlich einen Bewusstwerdungs-Prozess zu mir selbst, meinen Stärken, Schwächen, Werten und dem, was mich «um-treibt», der so tiefgreifend war, dass ich (und ich denke auch mein Umfeld) noch heute davon zehren ... und zwar im positiven Sinne.

Das war der Punkt in meinem Leben, an dem mir zum ersten Mal so richtig klar wurde: Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Eine neue Chance, sich wieder, neu, anders zu entdecken; Facetten von sich zu erleben, die ungelebt vor sich dahingeschlummert haben. Und gleichzeitig zu merken: Hei, das Leben geht weiter... der Lebensfluss trägt dich, und zwar zu neuen spannenden Ufern. Erfahren zu dürfen: Folge einfach der Stimme deines Herzens. Die weiss, wohin dich dein Weg führen soll! Das war ein Turning Point, der mich Vertrauen ins Leben gelehrt hat.  

 

​Zum anderen, als das, was ich meinte, schon seit jeher gut zu können und gern zu machen, in einem Jobverhältnis jäh und wiederholt in Frage gestellt wurde. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich von dieser Kritik zu erholen, mich wieder einzumitten und mir meine Talente wieder zu zu gestehen. Gleichzeitig verdanke ich dieser Erfahrung die Zuwendung zum Happiness Training – einer Methode, die auf der Positiven Psychologie basiert; dem Stärken von dem, was in einem selbst angelegt ist und gleichermassen dem wertschätzenden Blick auf das Gegenüber. Ich durfte selbst erleben, wie gut es tut, in seinem Weg bestärkt und ermutigt zu werden und möchte diese Mut-Funken weitergeben.

In-Between = «sowohl als auch» ...

Seit ich mich erinnern kann, war ich immer die «zwischen den Stühlen» ... nicht Fleisch, nicht Fisch, so hat sich das lange angefühlt. Genau genommen fing das schon bei meiner Geburt an ... Jahrgang 1980 – also quasi als Grenzgängerin zwischen Generation X und Generation Y geboren. Je nach Klassifikation und Aspekt finde ich mich mal eher bei der einen, mal eher bei der anderen Generationen-Gruppe wider gespiegelt.

Im Studium war ich dann die Öko-Tante unter den «Brand Design- & Layout-Affinen» Marketing-Medienwirten. In Frankreich die Nicht-Filmerin unter Filmstudierenden. Zu denken gegeben hat mir  allerdings, als ich im Öko-Institut auf einmal die Seiten gewechselt habe und ich von der Öko-Tante (siehe Studium) zum schillernden Medien-Marketing-Paradiesvogel unter den Ökos mutiert bin. Und bei meiner Wildpädagogik-Ausbildung war ich die Glitzerschlappen-Trägerin unter den Natur-Freaks, also quasi Wild.Wald.Women UND Glitter.Glamour.Girl in einem. Das hat mir gezeigt, wie sehr es doch auf die Perspektive und die «jeweilige Bubble» ankommt, in der man/frau sich bewegt. Jede folgt ihrer eigenen Logik, hat ihren eigenen Code und ihre eigenen Kommunikationsmechanismen.

 

Auf den ersten Blick mag dieses Multibel-Unterwegs-Sein für einige eher nach «weder Hand noch Fuss» wirken. Das Schicksal der Vielinteressierten eben, die als Tausendsassa Einblick in Vieles haben statt «nur» Fach-Spezialist in einem Gebiet zu sein. Ich hingegen habe mittlerweile gelernt, diese Vielseitigkeit als Stärke zu sehen: Weil ich mich als In-Betweenerin und Multi-Passionate-Natur immer wieder in ganz unterschiedlichen «Bubbles» bewege, kann ich Verbindungen sehen und Fäden verbinden. Mir fällt auf, wie viele Gemeinsamkeiten Bereiche haben wie beispielsweise Happiness Training, Wildnispädagogik und New Work, die auf den ersten Blick erstmal ganz unterschiedliche Ausrichtungen zu verfolgen scheinen. Den gemeinsamen Nenner herauszukristallisieren und als «Essenzen» sichtbar zu machen, das habe ich mir auf die Fahne geschrieben.

Das ist unfair ...

Wie oft höre ich diesen Satz nicht von einem meiner beiden Kinder und fühle mich zurückerinnert. Wie oft habe ich diesen wohl ausgesprochen in meinem Leben? Wie oft denke ich ihn auch heute immer wieder?

 

Denn das ist mein «Reason WHY». Die Motivation, warum ich vom Grunde meiner Seele etwas tue – oder nicht. Gerechtigkeit und gleiche Möglichkeiten für alle, Gleichgewicht und Balance (wieder) herstellen, die Chance, dass jede:r nach «seiner façon glücklich werden darf» SOLANGE er/sie damit nicht die Freiheit anderer beschränkt (die nächsten 7 Generationen sowie anderer Lebewesen inbegriffen, versteht sich).

 

Darum habe ich mich wohl auch schon seit meiner Jugend immer in irgendeiner Form engagiert. Als damals 15-jährige in der lokalen Bund-Naturschutz-Gruppe unter lauter Ü40-Jährigen war das manchmal schon ein «Alien-atisches» Gefühl. Auch als ich beim Erstsemesteranlass vom Studium bekundet habe, dass ich «ja eigentlich Ökologie studieren wollte, mich aber Medienwirtschaft mehr interessiert und ich’s dann einfach für die Kommunikation für nachhaltiges Leben» nutzen will, war das ein Statement, das komische Blicke nach sich gezogen hat. In einer Zeit als das Thema «Lohas» (Lifestyle of Health and Sustainability) noch nicht in aller Munde war, sondern Ökos nach wie vor das Müsliesser-, Jutetaschen- und Birkenstock-Schlappen-Image anhaftete (lustigerweise etwas, was ja heutzutage eher wieder hipp ist, dann waren die Ökos der 70er Jahre also in Wirklichkeit die wahren «Trendsetter:innen»!?).

Ob als freiwillig Engagierte beim Bund Naturschutz in Bayern, im Weltladen in Freiburg, Mitglied der Nachhaltigkeitscommunity 3plusX, als Campaignerin für nachhaltigen Konsum beim Öko-Institut, als Marketing-Kommunikationsspezialist bei claro fair trade oder als Vorstand der jungen Wohnbaugenossenschaft ZUKUNFT WOHNEN in Thun, als Zukunftsgestalter:in bei der Initiative x27 und aktuell Mitglied der Siedlungskommision in unserer Wohnbaugenossenschaft  ... all dies Engagement lässt sich auf ein und dasselbe zurückführen:

 

Mein Streben nach einer gerechteren Welt, in der wir Arbeit & das, was wir tun und womit wir tätig sind, als Chance begreifen: Die Chance, etwas zu gestalten. Etwas mitzugestalten. Etwas, das peu à peu dazu beiträgt, dass unser Miteinander auf der Welt lebenswerter wird; dass alle Lebewesen ihren Platz auf der Erde finden und wertgeschätzt werden. Gemeinsam unsere Gesellschaft weiterbringen, jede:r auf seine Weise, jede:r in seinem Bereich.

 


 

Meine persönliche Heldinnenreise

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